Das Gebiet Heiligenberg hat geschichtlich sehr viel zu bieten.
Die Burg wurde vermutlich im frühen Mittelalter im 9. oder 10. Jahrhundert gegründet. Trotz dessen, dass es sich zu der Zeit um eine der größten Burganlagen im Regierungsbezirk Hannover handelte, ist bis heute kein Name der Burg in zeitgenössischen Urkunden genannt.
Bekannt ist jedoch, dass sich dort im 13. Jahrhundert ein Kloster mit einer Ringwallanlage befand. Die sogenannte Prämonstratenserabtei wurde 1218 gegründet. Darauf folgten eine Reformation und schließlich die Aufhebung des Klosters des Grafen von Hoya im Jahr 1543. Von 1563 bis 1620 gehörten das Wirtschaftsgebäude und der Landsitz als Vorwerk zum Bruchhauser Witwensitz der letzten Gräfin von Hoya. Jahre später, in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, nutzten die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg das Schloss als Sommerresidenz und übten Jagdtätigkeiten aus. Bereits 1794 existierte eine Ausschankerlaubnis für das Forsthaus, nachdem das Gebäude zur Dienstwohnung des reitenden Försters umgebaut wurde. Schließlich wurde 1966 das Restaurant Forsthaus eröffnet und 1999 durch den Hotelbetrieb ergänzt.
Aufgrund der natürlichen Umgebung sowie einzigartigen und idyllischen Atmosphäre ist der Heiligenberg heute ein beliebter Urlaubsort und wird gerne zum Wandern genutzt.
Grabungen auf dem Heiligenberg
In den Jahren 2018 und 2019 wurden Grabungen auf dem Heiligenberg durchgeführt. Zu den Funden gehörten unter anderem Teile von Mauerwerken, Bruchstücke von Dachziegeln, Glas sowie Keramik- und porzellanteile (teilweise mit Goldrand), die auf Speisen- und Kochgeschirr hindeuten und folglich einen kleinen Einblick in das Leben der Chorherren ermöglichen. Mithilfe der beeindruckenden Fachkenntnis der Beteiligten konnte eine historische Einordnung der Funde erfolgen. Im Rahmen der 800-Jahr-Feier Heiligenberg im Jahr 2019 zur Gründung des Prämonstratenserstiftes wurden die Untersuchungsergebnisse und sowie der daraus zu schließende Kenntnisstand von Historikern präsentiert.
Ringwall
Ein bedeutendes Kulturdenkmal stellt auch der Ringwall dar. Der Wall ist um die 8 Meter hoch und umkreist die sogenannte Hauptburg, also die Hauptfläche, die eine Größe von etwa 3,5 Hektar hat. Hier befindet sich das heutige Restaurant Forsthaus. Damals diente der Ringwall wahrscheinlich als Schutz der Bevölkerung. Alle Wall- und Grabenführungen liegen nun unter Waldbewuchs und werden als Spazierweg genutzt.